LADM Foto - zugeschnitten skaliert1920, © Paul Wolff

Begegnung der Nationen

Freier Eintritt

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Barockensemble L'Art de la Modulation

Martha Hübner, Traversflöte

Marie Desgoutte, Barockvioline

Simone Meyer, Barockcello

Jan Grüter, Chitarrone

- mit Teeausschank -

Im Barock standen sich zwei Kompositionsstile gegenüber: der französische mit seiner schlichten Eleganz der Inegalité und den vielen kleinen filigranen (meist ausnotierten) Verzierungen. Und der italienische mit seiner ausgeprägten Affektdarstellung, der expressiven Virtuosität und den in den langsamen Sätzen üblichen ausladenden improvisierten Auszierungen.

Obwohl die Welt damals längst nicht so vernetzt war wie heute, waren die Komponisten mit der Entwicklung der Musik im jeweils anderen Land vertraut. Während manche den Unterschieden zwischen den Stilen offen gegenüberstanden und sogar mit der Vermischung der Stile experimentierten, waren andere deutlich traditioneller und eiserne Verfechter ihres eigenen Nationalstils.

Hätte man einen offiziellen Wettstreit abgehalten, welcher Stil der bessere sei, so wären zwei Komponisten wohl auf jeden Fall dabei gewesen:

Für Frankreich Marin Marais, der zu den französischen Traditionalisten gehörte und die als italienisch verschriene Sonate so sehr ablehnte, dass er seinen Schülern sogar verbot, diese zu spielen. Als DER Stellvertreter des italienischen Stils hätte Antonio Vivaldi mit seiner extrovertierten Virtuosität und fantasievollen Klangsprache natürlich auch unbedingt mit von der Partie sein müssen.

Als Vermittler zwischen diesen Parteien hätte sich wohl niemand besser geeignet als Georg Philipp Telemann: Mit seinen Pariser Quartetten hatte er bewiesen, dass er sowohl den Stil der italienischen Sonate als auch den der französischen Suite sowie den vermischten Geschmack der deutschen Sonate sicher beherrschte.

Pasquale Pericoli, der im Königkreich Neapel geboren wurde und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wirkte, hätte mit seiner Cello-Sonate in C-Dur einen weiteren Aspekt hinzugefügt: Sie zeigt deutlich die Weiterentwicklung des italienischen Stils und erinnert in vielem schon an die Eigenheiten des Rokokos – leicht verdaulich und luftig.

Im Konzert können Sie Marais’ traditionell französischen Stil hautnah miterleben, sich überzeugen, ob Telemann diesen stilecht in seinem Pariser Quartett in e-Moll nachahmen konnte und sich selbst eine Meinung über die von Marais verpönte italienische Sonate, hier beispielhaft aus Vivaldis Feder, bilden. Bei einem Tee im Anschluss an das Konzert können Sie alle Eindrücke nachklingen lassen, ins Gespräch kommen und selbst entscheiden, welcher Stil Ihnen persönlich am besten gefällt.

Das Konzert findet im Rahmen der Konzertreihe Continuo 2025 statt. Gefördert durch Kulturamt Freiburg und Regierungspräsidium Freiburg

Eintritt frei - pay after

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