Vortrag, Lesung & Gespräch
Blackouts
Donnerstag, 20.11.2025 / 19:00 - 20:30 Uhr / UWC Robert Bosch College
Lesung & Gespräch mit Justin Torres, Los Angeles (UCLA), im Rahmen der Reihe "American Rodeo"
Weit draußen in der Wüste, an einem rätselhaften Refugium namens „Palace“, kümmert sich ein junger Mann in Justin Torres‘ mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman um eine sterbende Seele. Um jemanden, den er einmal flüchtig kennengelernt hat, der aber immer wieder an den äußersten Rändern seines Lebens herumgeistert: Juan Gay. Juan möchte unbedingt, dass sich Nene – so der Spitzname seines Pflegers – um die Wiederentdeckung einer lange verloren geglaubten, legendären Studie kümmert: „Sex Variants: A Study of Homosexual Patterns“. Darin stehen Erfahrungsberichte, die im frühen 20. Jahrhundert von einer queeren Forscherin, Jan Gay, gesammelt wurden – deren bahnbrechende Arbeit aber von einem Ausschuss gekapert und deren Name getilgt wurde. Während Juan auf sein Ende wartet, erzählen er und Nene sich gegenseitig von Momenten der Freude und des Leids; sie lassen Lieben und Leben, Mütter und Väter, Helden und Antihelden wiederauferstehen. „Blackouts“ ist eine glühende Collage – aus zärtlich-fragmentarischen Dialogen, surrealen Fotografien, geschwärzten Manuskriptseiten. Torres gelingt ein radikales Gegenmittel gegen Amerikas kollektives Vergessen – ein literarischer Obelisk aus Erinnerung und Schweigen, dessen Stärke im Unvollendeten liegt. Justin Torres lebt in Los Angeles und ist dort Professor für Englisch an der UCLA. Sein erster Roman, „Wir Tiere“, wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt und auch verfilmt.
Eintritt: 8 € / 5 € (CSH-Mitglieder) / frei (UWC-Schüler:innen)
Veranstaltungssprache: Englisch, ausgewählte Lesestellen in deutscher Sprache
In Kooperation mit UWC Robert Bosch College, Colloquium politicum, Landeszentrale für politische Bildung