Freiburger-Muenster-FWTM-Spiegelhalter, © FWTM-Spiegelhalter

Freiburger Münster

Vielleicht ist es die Tatsache, dass seine Konstruktion über 300 Jahre andauerte. Für die Planung war eine unglaubliche Weitsicht – über Generationen – notwendig. Die meisten Bauherren bekamen das Endergebnis nie zu Gesicht und so mussten sie darauf vertrauen, dass das Münster in ihrem Sinne fertiggestellt wurde.

Vielleicht ist es aber auch der 116 Meter hohe Westturm, der bereits 1869 von dem bekannten Kunsthistoriker Jacob Burckhardt als „der schönste Turm der Erde“ tituliert wurde. Die schweren Mauern und prächtigen Pfeiler im unteren Bereich symbolisieren die Verbindung zur Erde. Als Pendant dazu öffnet sich die Turmspitze zum Himmel. Sie wurde als erste in der Geschichte der Gotik in einer vollständig durchbrochenen Weise gebaut. Architektonisch und künstlerisch galt sie daher als Vorbild für unzählige europäische Kirchen.

Oder ist es die 750 Jahre alte Hosanna, die das Münster besonders klingen lässt? Die drei Tonnen schwere Glocke ist eine der ältesten Angelusglocken Deutschlands. Ihr Klang ist unverkennbar: melancholisch, laut und klar.

Wie durch ein Wunder wurde das Freiburger Münster von Kriegsbomben verschont und erzählt nunmehr eine Stadtgeschichte von über 800 Jahren. Soviel Historie will bewahrt werden und deshalb wird es an fast allen Tagen des Jahres gepflegt, gesäubert und restauriert.

Das Freiburger Münster ist Geschichte, aber auch Gegenwart und Zukunft. Erleben Sie heute das bunte Treiben auf dem Münstermarkt.

Unser Tipp: Halten Sie bei einem Rundgang um das Münster Ausschau nach den Wasserspeiern. Die 91 individuell gestalteten Figuren haben die Aufgabe das Mauerwerk vor zu viel Regenwasser zu schützen. Aber die Speier sind mehr als nur die Wasserableiter des Freiburger Wahrzeichens: Sie sollen böse Dämonen vom Gotteshaus fernhalten. Viele der unheimlichen Wesen wurden daher mit aufgerissenen, schreienden Mündern dargestellt.

Autor: Nicole Bee

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