Schwabentor
Als das Schwabentor Mitte des 13. Jahrhunderts als Teil der mittelalterlichen Wehranlage errichtet wurde, verließ man die Stadt noch in ständiger Sorge davor, dort draußen von Räubern überfallen zu werden.
Oder vom rechten Weg abzukommen, wie das Relief des „Dornausziehers“ am Schwabentor mahnt: Mit gequältem Gesichtsausdruck sitzt die Figur mit überschlagenen Beinen oberhalb der Tordurchfahrt des Wehrturmes und zieht sich einen Dorn aus dem Fuß – seit der Antike ein Symbol für Sünde und Strafe.
Wer dennoch über die Salzstraße durchs Schwabentor trat, gelangte über die Dreisambrücke auf die wichtigsten Handelswege des Schwarzwaldes. Über eine dieser Routen soll übrigens einst aus Schwaben ein Salzkaufmann nach Freiburg gekommen sein, der sich in die Stadt verliebt hatte. Mit mehreren Fässern voller Geld wollte er Freiburg kaufen; von den Bürger*innen gab‘s nur Spott und Gelächter – erst recht als er die Fässer öffnete und bemerkte, dass seine Frau heimlich das Geld gegen Sand und Steine getauscht hatte. Dieser Legende verdankt das Schwabentor seinen Namen, der Salzkaufmann ziert seit dem 17. Jahrhundert die Innenseite. Auf der Außenseite prangt der Schutzpatron Freiburgs: der Drachentöter St. Georg.
Das Schwabentor ist neben dem Martinstor eines der beiden letzten erhaltenen Stadttore aus dem Mittelalter. Die einzige Möglichkeit, es von innen zu besichtigen: der Besuch der Zinnfigurenklause. In dem kleinen Museum stellen 10.000 handgearbeitete Zinnfiguren geschichtliche Ereignisse Freiburgs und der Region dar.